Ankunft und Höhepunkt der Hexenverfolgung im Vest

Wie sich die Hexenverfolgung ausbreitete, ist nicht ganz geklärt, aber so wie in jedem anderen Land in Europa, kam sie auch schließlich nach Deutschland und nach einiger Zeit war der Hexenwahn auch in Recklinghausen bekannt. Aus dem Jahre 1514 gibt es Überlieferungen von der Verbrennung von 11 Wetterhexen: ,,weil sie Sturm und den kalten Winter gemacht haben" (1 ). Zwischen 1580 und 1628 entwickelte sich ein regelrechter Wahn, hier ging es nicht mehr um Wetterhexen, sondern die Bevölkerung glaubte, dass es auch Hexen gab, die anderen Menschen Schaden zufügen konnten. Von den Kanzeln wurde zur Wachsamkeit vor Hexen und Zauberern aufgerufen. Das erste Urteil gegen eine Hexe wurde auf der Horneburg ausgesprochen, verwaltet zu dieser Zeit vom Amtmann Johann von Schaumburg-Holstein.

 

Die Horneburg
Die Horneburg

Was ist die Horneburg?

Die Horneburg war eine große Burg, auf der viele Hexen verurteilt wurden, die zu dem heutigen Ort, der ebenfalls Horneburg heißt (Vest Recklinghausen) gehört. Damals befand sich die Hinrichtungsstätte der Hexen am Stimberg (Erkenschwick). Außenstehende mussten den Weg dorthin begleiten und sich sogar anschauen, wie die angeklagten Bürger/innen sterben mussten. Dies wurde ihnen befohlen, da es zur Abschreckung diente, damit der Rest der Bevölkerung, vor allem die Frauen sich denken sollten, dass es gefährlich ist als Hexe angeklagt  zu werden, weil sonst dasselbe mit ihnen passieren würde. 





1 ) Von Hexen und anderen Recklinghäuserinnen, S. 20

Das Vest Recklinghausen zur Zeit der Reformation bis zum Jahre 1648. Bild:Aus dem Buch ,,Hochlar-eine Ortsteilgeschichte"
Das Vest Recklinghausen zur Zeit der Reformation bis zum Jahre 1648. Bild:Aus dem Buch ,,Hochlar-eine Ortsteilgeschichte"