Höhepunkt und Ende des Hexenwahns

Der Höhepunkt der Hexenverfolgung war zwischen 1580 und 1630. Zu dieser Zeit kamen im Vest Recklinghausen mindestens 140 Menschen um.

Die Gegner der Hexenverfolgung hatten es schwer. Deshalb handelten sie oft anonym. Allerdings gab es in der Nachbarschaft des Vestes, der Grafschaft Mark, schon zu Zeiten der schlimmsten Verfolgungen im übrigen Land einen weisen Leibarzt namens Johann Weyer, der seinen Landesherren von der Verfolgung sogenannter Hexen abhielt.

Nach und nach setzte sich der Gedanke der Aufklärung in Europa und somit auch im Vest durch (Vernunft, Zweckmäßigkeit und Trennung von Religion und Gesetz). Im Jahre 1740 wurde die Folter in Preußen verboten, dadurch waren die Verurteilten nicht mehr zu erzwungenen Geständnissen bereit. Fortschritte in Medizin und Wissenschaft machten Ereignisse und Krankheiten verständlich, die Furcht vor Hexen verschwand mehr und mehr. Die letzte als Hexe verurteilte Frau in Deutschland wurde am 30.03.1755 hingerichtet. Die letzte als Hexe verurteilte Frau im Vest war Anna Spiekermann. Sie starb am 31.07.1706 durch das Schwert.

 

Lange Zeit wagte es kaum jemand, etwas gegen die Hexenverfolgung zu äußern, denn man konnte schnell selbst Opfer der Folter und Flammen werden. Einer der ersten, der sich dagegen auflehnte, war Friedrich von Spee, der 1631 anonym die Schrift "cautio criminalis" (strafrechtliche Behutsamkeit) veröffentlichte. Diese rechnete mit den Methoden der Inquisition ab. Durch seine Schrift begannen die Menschen umzudenken, brauchten aber mehr als 100 Jahre hierfür.

Friedrich von Spee kritisierte die Kirche und ihre Oberen, weil er ihre Verhandlungen für nicht nachvollziehbar und ungerecht hielt. Ein einmal Verurteilter hatte fast nie eine Chance am Leben zu bleiben.

 

Quellen:

www.anton-praetorius.de

www.kostenlose-referate.de

Zeiten und Menschen 2, Schöningh Verlag S.83