Entstehung des Hexenwahns

Andersgläubige in Südfrankreich und Oberitalien, die sich Katharer, Waldenser und Albigenser nannten, wurden verfolgt, da sie das Christentum anders sahen und die Kirche somit provoziert wurde. Der Papst nannte diese Leute "Ketzer" und damit begann die Ketzerverfolgung. Viele der Vorwürfe, die man später Hexen und Zauberern machte, wurden auch ihnen bereits gemacht.

 

 

Der Dominikaner (1) Thomas von Aquin (┼1274) 2) schrieb ein Buch über Hexen und Zauberer, das er ,,Dämonologie" nannte. Diese Hexen und Zauberer stellten aus seiner Sicht eine Anti-Kirche dar. Papst Johannes XXII. befahl, alle Zauberer wie Ketzer zu behandeln (1322). Nach und nach hatten die Menschen immer mehr Angst vor der sogenannten ''Schwarzen Magie''.  Das Wort ''Hexe' 'trat  zuerst 1419 in einem Gerichtstext in Luzern auf. Heinrich Kramer, einer der beiden Inquisitoren (3) in Deutschland schrieb 1487 das Buch ''Malleus Maleficarum'' (dt. Hexenhammer). In diesem Buch gibt es 3 Kapitel: 

Im 1.wird erklärt,  was man unter einer Hexe versteht,

im 2. erfährt man, wie die Hexen mit der schwarzen Magie spielen und wie man sich vor ihren Schadenszaubern schützen kann,

und im 3. Kapitel werden Hexenprozesse beschrieben. Im Hexenhammer ist Kramers Frauenfeindlichkeit deutlich erkennbar, deshalb waren danach 80% aller verfolgten Hexen und Zauberer Frauen. Dank des neu erfundenen Buchdrucks konnte sich der ,,Hexenhammer" schnell ausbreiten. 1503 wurden von Dominikanern und Inquisitoren alle Verbrechen von Zauberern zusammengefasst. 

1)Die Dominikaner sind ein Mönchsorden aus dem 13. Jahrhundert. Der Orden stellte die Inquisitoren 3) zur Aufspürung von "Ketzern".

2) Thomas v. Aquin ist ein berühmter Kirchenlehrer, in der römisch-katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt.

3) Inquisitoren sind Geistliche, die im Auftrag des Papstes sogenannte Ketzer vor ein besonders für sie eingerichtetes Gericht, die Inquisition brachten und sie dort befragten, folterten und verurteilten.

Quelle: Auf den Spuren der Hexenverfolgung im Vest Recklighausen, Hausarbeit von Laura Steinkamp, Uni Duisburg-Essen